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Hauskonzept Kindergarten

Hauskonzept

Der Kindergarten versteht sich als familienunterstützende und -ergänzende Einrichtung, die den Kindern durch ein qualifiziertes Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsanbot die Möglichkeit  gibt, sich selbständig zu entwickeln.

Unser pädagogisches Bemühen richtet sich darauf, jedes Kind in seiner gesamten körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Entwicklung unterstützend zu begleiten und zu fördern und auf sein Lebens- und Erfahrungsumfeld, sowie seine individuellen Bedürfnisse einzugehen. Wir schaffen dafür Handlungs- und Erfahrungsräume, in denen es aktiv und selbstbestimmt agieren kann und die kindlichen Lern- und Entwicklungsprozesse ganzheitlich angeregt werden.

Das Herstellen von tragfähigen persönlichen Beziehungen zu den Kindern ist für uns eine wesentliche Aufgabe und Voraussetzung dass das Kind lernen und sich auf Bildungsprozesse einlassen kann. Wir begegnen dem Kind wertschätzend und respektvoll und schaffen eine Atmosphäre, in der es sich sicher und angenommen fühlen kann.

Als christlich- evangelischer Kindergarten verstehen wir uns als ein Teil von Gottes Schöpfung und wollen den Kindern ein Grundvertrauen vermitteln, dass es einen liebenden und vergebenden Gott gibt, der den Menschen verspricht, sie zu lieben und in ihrem Leben zu begleiten.

Im Mittelpunkt unseres pädagogischen Handelns steht einerseits das einzelne Kind in seiner Individualität. Unser Ziel ist es, dass sich das Kind zu einem selbstbewussten, selbständigen, eigenverantwortlichen und seelisch widerstandsfähigen Menschen entwickelt, um so die Herausforderungen des Lebens annehmen und bewältigen zu können. Wir regen es zu selbstständigem Handeln an und wollen ihm ein gesundes Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen in seine eigene Leistungsfähigkeit vermitteln. Dazu geben wir den Kindern die Möglichkeit, Verantwortung für ihr Handeln bewusst zu erfahren.

Andererseits spricht die Bibel zusätzlich zur Selbstannahme/-liebe auch von der Nächstenliebe. Im Kindergarten findet diese Liebe Ausdruck in einem wertschätzenden, liebevollen Umgang miteinander sowie in der Vermittlung von Werten und gemeinsamen Vereinbarungen und Regeln. Einander in seinen Stärken, Schwächen und Unterschiedlichkeiten anzunehmen, wie Gott es auch bei uns tut, ist uns sehr wichtig. Gemeinschaft kann nur in gegenseitiger Annahme und Vergebungsbereitschaft gelingen. Ebenso sind uns Achtung und Toleranz gegenüber anderen Weltanschauungen wichtig!

Erfolgreiches Lernen findet dort statt, wo ein Kind sich wohl und sicher fühlt, wobei das Spiel die wichtigste Form des Lernens darstellt. Die Kinder sollen spielend lernend für die Zukunft vorbereitet werden, indem sie selbstwirksam und aktiv sich auf  verschiedene Bildungsprozesse einlassen. Dadurch bleibt die Freude am Lernen wach. Sie entwickeln Erkenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Strategien, um in unterschiedlichen Situationen handlungsfähig zu sein. Auch das Wissen über die eigenen Fähigkeiten, Begabungen und Stärken ist für das Kind sehr wichtig um offen auf neue Lernherausforderung zu gehen zu können. Die Bildung im Kindergarten hat somit nichts mit einem festgeschriebenen Lehrplan wie in der Schule zu tun.

Um diese Entwicklungsprozesse des Kindes optimal unterstützen zu können, führen wir regelmäßig Beobachtungen durch und legen Wert auf gute Zusammenarbeit und Informationsaustausch mit den Eltern, die die Experten für das Kindes sind. Jährlich bieten wir den Eltern die Möglichkeit für Entwicklungsgespräche und zwei Elternabende zu verschiedensten aktuellen Themen an. Informationen zu aktuellen Bildungsangeboten und Geschehen im Kindergarten erhalten die Eltern an den Anschlagtafeln im Kindergarten.

Gemeinsame Feste sollen das gegenseitige Kennenlernen fördern und einen kleinen Einblick in unseren Kindergartenalltag geben.

Unseren konkreten Bildungs- und Erziehungszielen liegen die der NÖ Landeskindergärten zugrunde:

 

Emotionale Erziehung:

sich seiner Gefühle bewusst werden; Impulse, Gefühle regulieren lernen; Autonomie und Selbstbewusstsein entwickeln; Hilfe anbieten und annehmen; Übergänge bewältigen; empathisch sein;

Praktisch bedeutet das:

einen wertschätzenden Umgang zu pflegen, Raum für Eigeninitiative zu schaffen, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, Gespräch und Situationen zu nützen um über das eigenen Verhalten und Empfinden reflektieren zu können, den Kinder zu helfen selbst nach Lösungen zum Bewältigen von Probleme zu suchen und Fehler als wichtigen Schritt zu Problemlösungen zu sehen

 

Soziale Erziehung:

Christlich soziale Werte vermitteln, Fairness entwickeln; Regeln des Zusammenlebens vereinbaren und einhalten; Verantwortung für sich und andere übernehmen; Konflikte aushandeln, Kompromisse schließen

Praktisch bedeutet das:

Unterstützung beim Aufbau von guten Beziehungen zu geben; sich als Teil einer Gemeinschaft erleben und Verantwortung dafür zu übernehmen; in Rollenspielen verschiedene Rollen- und Verhaltensweisen ausprobieren und sich in den anderen hinein versetzen können; verschiedene Konfliktlösungen durch Geschichten, Gesprächen kennenlernen; Anteilnahmen, Nachgiebigkeit, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme bewusst erleben; auf eine gute Sprachkultur mit klaren Gesprächsregeln zu achten

 

Ethik, Gesellschaft und Religion:

Grundverständnis entwickeln, dass jeder Mensch unbezahlbar und wertvoll ist; demokratische Einstellungen und Verhaltensweisen kennen lernen; sich aktiv an Gemeinschaftsentscheidungen beteiligen; religiöse Feste erleben, biblische Erzählungen kennen lernen; Toleranz gegenüber verschiedene Kulturen vermitteln

 

Praktisch bedeutet das:

Zeit, Ruhe und Interesse für Gespräche und zum Austausch über Dinge die das Kind innerlich bewegen, in Unruhe oder Staunen versetzen; es ernst nehmen, Gebet als konkrete Hilfe und Element des gelebten Glaubens kennenlernen, Dankbarkeit empfinden und ausdrücken können, Achtung und Toleranz gegenüber anderen Weltanschauungen zu vermitteln, Feste feiern und Festkulturen des Kirchenjahres kennenlernen

 

Sprache und Kommunikation:

Vertrautheit mit Buch- und Schriftkultur schaffen; Wortschatz und Erzählkompetenz erweitern; „Lesefreude“ stärken; natürlicher Sprachenerwerb durch spielerische, erlebnisorientierte Förderung unterstützen; akustische Differenzierung fördern; Sprache in ihrer Struktur erfassen können

Praktisch bedeutet das:

Viel Zeit zum Zuhören und das Kind als Gesprächspartner ernst zu nehmen; ein gutes Sprachvorbild sein und das Handeln sprachlich begleiten; Rollenspiele anregen, Bilderbücher zum Selbst- und Vorlesen; Geschichten erzählen und mittels Bildgeschichten die Kinder erzählen lassen; Lieder, Gedichte, Kreisspiele, Fingerspiele anbieten, die die Freude am Sprechen unterstützen und deren regelmäßige Wiederholungen, die Sprech-Hemmschwelle sinken lassen; Reime erkennen, Silben zerlegen, An- und Endlaute aus Wörtern heraus hören; eignen Namen im Kindergartenalltag entdecken, Neugierde an Buchstaben wecken und Schrift in der Umwelt wahrnehmen

 

Bewegung und Gesundheit:

Körpergefühl und Körperbewusstsein entwickeln; Lust an Bewegung haben; körperliche Geschicklichkeit und Koordinationsvermögen ausbilden; eigene Grenzen kennen; positive Einstellung zum eigenen Körper entwickeln; wissen, was dem eigenen Körper gut tut, Bewegung als elementares Ausdrucksmittel für Gefühle kennenlernen, Möglichkeit zur vielfältigen Sinneserfahrung, unersetzbares Element zum Lernen – „be-greifen“

Praktisch bedeutete das:

Tägliche abwechslungsreiche Bewegung im Turnsaal oder Garten; Bewegungsspiele, Bewegungslandschaften zum eigenständigen Erproben und Experimentieren; Turnen mit unterschiedlichen Materialien zum Entdecken von verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten; Teamgeist, Fairness und Rücksichtnahme fördern, Körperwahrnehmungsspiele; Gespräch, Geschichten, Rollenspiel über gesunde Lebensweise und Ernährung; Besuch der Zahngesundheitserzieherin

 

Ästhetik und Gestaltung:

Eigene Erlebnisse, Erfahrungen individuell ausdrücken dürfen; sich seiner eigenen Ausdruckfähigkeit bewusst sein; eigene Begabungen entdecken; den Kindern Raum geben für Fantasie und Kreativität; künstlerisches Gestalten als Gemeinschaftsprozess erfahren; Kinder zu ästhetischem Empfinden hinführen; erste Zugänge zu Musik und bildender Kunst schaffen; Musik als Ausdrucks- und Entspannungsmittel und Förderung der Lebensfreude entdecken; freie oder angeleitete Tänze; Kinder zu neuen kreativen Denkweisen ermutigen; das Erlebnis des Schaffens wichtiger als das Ergebnis erachten

 

Praktisch bedeutete das:

Vielfältiges Material zur Sinneswahrnehmung und zum Experimentieren zur Verfügung zu stellen; kreatives Handeln ernst nehmen und die Ergebnisse wertschätzen; Individualität fördern; verschiedene Instrumente (ua Körperinstrumente) zum rhythmischen Begleiten von Liedern und Geschichten kennenlernen; Rhythmusgefühl entwickeln; freie und angeleitete Arbeiten anbieten; Materialien zum Verkleiden anbieten, um in versch. Rollen zu schlüpfen;

 

Natur und Technik:

Natur erleben; Naturvorgänge verstehen lernen; Natur und Umwelt als schützenswert erkennen; spielerisch Einsicht in biologische, chemische und physikalische Gesetzmäßigkeiten gewinnen; erstes Erfassen mathematischer Gesetzmäßigkeiten ( Mengen- und Längenvergleich; Erfassen räumlicher Beziehungen; Verknüpfungen: Mengen – Zahlwort – Ziffer …)

Praktisch bedeutet das:

Bewusste Naturbegegnungen, die Umwelt mit allen Sinnen wahrnehmen; beobachten, vergleichen, unterscheiden, untersuchen, riechen, schmecken, fühlen, hören; natürliche Neugierde der Kinder unterstützen; Sachbücher anbieten; Bewusstsein für Umweltschutz fördern; Mülltrennung;

Durch Bauklötze, Konstruktionsspiele, Tangram, geometrische Legematerialien, Verkaufs- und Würfelspiele spielerisch mathematische Inhalte, Sachverhalte und Zusammenhänge und  Grundkenntnisse von Mengen, Gewicht, Längen und Zeitmaßen erwerben und sprachlich ausdrücken können